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Große Eiszeiten - kleine Einleitung -

Große Eiszeiten sind immer nur die Fortsetzung von zuerst Kleinen Eiszeiten - so wie der derzeitig Letzten - in den Alpen. Das bedeutet, dass die nur jeweils - Einzel - vergletscherten Bergeinheiten wie aktuell anstatt wieder weniger zu werden - ihre Eismächtigkeiten immer weiter aufbauen und ausdehnen. Die letzte (Würm-)Eiszeit hat ungefähr 100 000 Jahre angedauert - frühere - z.T. noch wesentlich länger. Zudem ist kaum Vorstellbar, das sich die Eismächtigkeiten in den Tal-Ausgängen zum Vorland bis auf 500 und mehr Meter aufgebaut haben. Noch weniger ist zu Verstehen, welche Mengen an Schnee in den hohen Einzugs-Gebieten dazu notwendig waren; doch dafür können nur die schon zuvor angeführten Wetter- und Sturmschnee-Einflüsse - als wesentlich mit Entscheidend - angesetzt werden.

 

 

Um ein solches Szenario hin zu Großen Eiszeiten etwas verständlicher zu machen, nehme ich einen Teilbereich der Alpen-Vergletscherung - mit den Allgäuer- und Lechtal-Bergen als Beispiel - auch weil diese Region noch gut überschaubar und zudem vielen Bürgern von Bergwanderungen bekannt ist Weiter auch deshalb, weil ich in den letzten Jahren meiner Forscher-Tätigkeiten über den Große-Eiszeit-Gletscher aus dem Lechtal und vor allem auch dem aus dem "oberen" Jllertal viele neuen Einzelheiten erkunden konnte. So z.B, dass in früheren Eiszeiten das südliche Ostallgäu nur vom Lechtal mit hunderten Meter Gletschereis belegt war; jedoch in den letzteren Eiszeiten immer mehr vom Jllertal-Gletscher über Oberjoch erobert wurde. ... weiter lesen .... Vortr. 1 bis 20 ..


Große Eiszeiten und deren Einleitung muss man sich so vorstellen, dass z.B. in den Allgäuer Hochalpen nicht nur - wie derzeit - der Schwarzmilzferner an der Mädelegabel sich in der letzten Kleinen Eiszeit nur eine Dauer-Vergletscherung durchsetzen konnte, sondern sich Gleiches auch an - weniger geeigneten Leehängen - einstellte. Aus anfangs zuerst mehreren - nur kleinen - Dauer-Schneefelder konnten sich bei - im Mittel - weiter anhaltend schlechteren Wetter-Einflüssen immer mehr kleine Vergletscherungen bilden. Dies auch deshalb, weil sich die vielen über den Sommer gerettete Schneefelder von der gleich hohen Hornbach-Kette bis zum Witterstein anfingen langsam zu vergletschern; und sich dann Jahr um Jahr weiter zu größeren und mächtiger Gletscherflächen entwickeln konnten.


 

 

Eine Große Eiszeit in den Allgäuer- und Lechtaler Bergen mit dem Übergang ins Füssner- und Pfrontner Vorland. - Grafik R. Schwiersch -

 

 

Die Phasen des weiteren Anwachsens - mit dem Anfüllen der Hochtäler - bis zum Überfahren der Vorlandflächen mit hunderten Meter an Eismächtigkeiten, also bis zu den Großen Eiszeiten dauerten Geologen zufolge 1000 Jahre und bis zum Doppelten. Grundsätzlich konnte auch diese lange Aufbau-Zeit nur durch viel Schnee - und nochmals viel Schnee - gelingen; und den konnte es auch in den Allgäuer- und Lechtaler Alpen nur geben, wenn entsprechend viele (Kalt-) Frontwetterlagen dies begünstigt haben; doch keinesfalls weil es davor allgemein kälter geworden wäre und auch während der Eiszeit - die Kälte - das Wesentliche gewesen wäre wie dies bisher irrtümlich angenommen wurde. Denn es ist - wie schon oft genannt - immer wieder das Gleiche, dass ohne die - mit entscheidenden (Schnee-)Stürme - damit dem zusätzlichen "Sturmschnee" nichts geht - und genau dies ist bei besagten und häufigen Wetterlagen am ehesten gewährleistet.

 

 

Dass sich große Eiszeiten - nur - bei viel niederschlagreichem- dazu auch stürmischem Wetter weiter entwickeln und sich nur deshalb für lange Zeiten halten konnten, ist es eine schiere Logik. Es wurde zwar in den Alpen mit den Eiszeiten - im Mittel - auch kälter, aber dies nur aus einer Eigendynamik heraus; durch entsprechende Wettereinflüsse und sehr stark durch "die Albedo"; die für den ganzjährigen Schnee-Erhalt, damit immer mehr Neueis-Bildungen gesorgt hat. Die vom Albedo ausgehende stark kumulierende Wirkung von immer größeren - hellen - Schneeflächen durch die fast sofortige Wärme-Rückstrahlung-Effektes - als Folge darf für das Überleben des Schnees über die Sommer-/Herbstmonate keineswegs unterschätzt werden, ja sogar - als Mitentscheidend - für Große Eiszeiten mit angesehen werden.


Um Große Eiszeiten und deren Entstehen einigermaßen realistisch verstehen zu können, ist es wichtig solch genannte meteorologischen Zusammenhänge - wie oben genannt - zu beachten; so auch dass vom jeweiligen Winterschnee

- wie z.T. auch Sommerschnee - immer mehr für neues Gletschereis zur Verfügung stehen muss/kann; wobei eben das Wetter - Entsprechend - sein muss. Dazu kommt dass die über dem Gletschereis ganzjährig verbliebenen Altschnee-Auflagen immer weiter in Richtung der großen Haupttäler hinunter erhalten bleiben. Vor allem Letzteres wirkt stark kumulierend auf die Aufbauphase. Die (fast) durchgehenden Schnee-Abdeckungen - eben auch über die Sommermonate hinweg - fördern nicht nur weitere Neueisbildungen, sondern verhindern zugleich ein "Abschmelzen" der Eismassen auch in tiefere Lagen.

 

 

Die Große Eiszeit im "oberen" Jllertal-Becken n.a. mit starken Neben-Vorstößen bis weit ins südliche Ostallgäu (Grafik illustriert M. Geyer)

 

 

Schaut man sich im Gegensatz dazu die heutigen Kleine-Eiszeit-Gletscher in den Alpen an, die im August oft schon bis 3000 m und mehr hinauf - blank liegen - lässt sich der große Unterschied ersehen. Die Erklärung dafür liegt bei - Großen Eiszeiten - ganz eindeutig zuerst einmal an den stark veränderten Gesamt-Wettereinflüssen, dadurch in Folge auch um einige Grad tiefere Mittel-Temperaturen durch die gesamten meteorologischen- und (Luft-) physikalischen Einflüsse. Doch das aktuelle Problem liegt eben bei immer weniger Sturmschnee in den Hochlagen wo Gletschereis entstehen kann; genau Gleiches gilt auch für die Großen Eiszeiten; nur dauert deren Rückentwicklungen bis zu 1000 Jahre und mehr. ..... weiter lesen -

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Die Schwankungen in den mittleren Temperaturen von Großen Eiszeiten, jeweils wieder zurück zu - fast - gletscherfreien Alpen waren - mit mindestens 5 bis 7 Grad gewaltige; die von den Kleinen Eiszeiten immerhin noch ~ 2,5 bis 3 Grad. Dagegen nimmt sich die Divergenz der letzten Kleine-Eiszeit-Hochphase (1600 bis~1800) zu heute mit ~ 0,7 - 0,8 Grad doch noch recht bescheiden aus. Und doch zeigt dies auf, dass in diese Spanne von nur - knapp einem Grad - eine große Wetterveränderung beinhaltet ist, die ausreicht um eine weitere Entwicklung in Richtung zu - wieder einmal - gletscherfreien Alpenbergen zu beeinflussen. Viel fachliches Grundwissen dazu konnte ich von der Uni in Bern (Prof. Chr. Schlüchter und auch von der Uni Innsbruck (Prof. G. Patzelt entnehmen. Fazit: Wetter-/Klima-Schwankungen waren von je her normal und sind es auch heute noch genauso .... weiter lesen .... -600/601-


!! Weitere Beiträge sind noch in Vorbereitung !! - Juli 2018 -


 

 

 

 

Groß-Vergletscherungen/Eiszeiten